Dienstag, 29. Dezember 2015




auskehr


viel zu dauerndes
auf dem gewissen
unausgesetzt
nun setz ich es aus
setz es an die luft
dort kann es der wind
meinethalben mitnehmen
dort geht es, es geht
es kommt ins rollen
ist morgen schon
wie gewesen




Freitag, 25. Dezember 2015





immer öfter
finde ich mich
neben
den träumen
den schatten
ihrem grab

und bin das einzige
ding








Samstag, 19. Dezember 2015




die eine seite


winter dunkel und mild
kein fortziehen mehr
was ist ist nahe

ein wunsch noch ein spiegel
der anderes zeigte
als mich




Samstag, 12. Dezember 2015




efeu


die wolken eilen als wollten sie sich
in sicherheit bringen ich
wende mich dem haus zu
knabbere ein wenig weiter
am drumherum
der ofen ist aus
stumm hängst du noch
überall im raum
die jahreszeit wechselt
das blatt ist frei nichts
hat es in der hand




Sonntag, 6. Dezember 2015





aus dem meer steigt der geruch
kurzer leben

wie wurden die städte
so groß
und in den spuren aller
spurlosigkeit
geht noch immer
nur einer




Sonntag, 29. November 2015




gesichte



da du mir zeigst
wie die welt sei unendlich
und wild

will ich

bewahren dein bild lebens-
aber lebenslang

im traum schwang ich leicht
durch noch einen november

an meiner seite eine schweigsam dunkle
anwesenheit

die mich in einem  möglichen
vielleicht
lichte zeigt






Sonntag, 22. November 2015




epiphanie


eine überwältigend lange
minute lang

in der alles nur halb aus dem schatten trat
jedoch in bewegung
in bewegung geriet


vielleicht bin ich dies hier
schuldig (geblieben)
weil ich das leben nicht lieben kann

zweifellos ist glück etwas
wenn auch etwas anderes

woher weißt du das? ich weiß es nicht
ich habe es nur geschrieben