verflogen


es ist ein übergang
ich weiß
der wind weht dorthin
wo sich raum für ihn findet
bringt zum erklingen
was ungesagt bleibt
gäbe es mich darin

januarnacht


die augen schließen
das dunkel vollenden -

du gehst in den schneerauch
wie durch nichts
bewegt

flocken fallen nun dicht an dicht
niemand kommt mehr
vorbei

am großen meer


wende ich mich um – nur sand
doch unter deinen füßen
ist der weg ein anderer
du zählst deine schritte
bis eins
noch kann ich dich sehn
stolpere dir nach

ratlos



der winter kann sich nicht entscheiden –
soll ich alles verschwinden lassen
oder es zeigen?
aufhäufen
oder dem sturm übergeben?
leichter
oder schwerer werden?
mich verlaufen oder
stehnbleiben?
umherwirbeln
oder den boden erreichen?
weißt du, wie du mich haben willst?

fortschritt (tanka)



nunmehr schreibe ich
meine worte unbedacht
der herbst schreitet fort
es wird schon hervorgehen
wie ich bin, was ich meine

bild eines schulkameraden


was gespielt wird
ist nicht
was ich höre ...

ich stehe vor dir
und rätsle dir nach

es nützt nichts
daß ich genau weiß
wo du wohnst

und daß wir uns manchmal grüßen

ich würde dich nicht finden
du bist vergangen
wie auch ich

wir sind andere
passen nicht
zu den gelben blättern

wir können uns nur erinnern